Kate Winslet (April Wheeler) und Leonardo
DiCaprio (Frank Wheeler) / Foto: François
Duhamel / © 2007 Dreamworks, LLC.
wählte, hatte einen simplen Grund: er war unbekannt und kostete der britischen Fernsehanstalt nicht soviel wie ein bekannter Drehbuchautor. Die Geschichte einer möglichen Verfilmung des Stoffs geht zurück bis Anfang der Sechziger als das Buch erschien. Und die Ereignisse sind typisch für alles, was mit Yates zu tun: Pech und Schicksal sowie Unverständnis gegenüber der Literaturvorlage dominieren den langen Weg von «Revolutionary Road» hin zur Verfilmung.
Haben wollten ihn viele, diesen Roman, um ihn visuell umzusetzen. Keine Frage: dieses in Worte gefasste Leben, das jenem von Hollywood meist in prächtigen Farben vorgegaukelten Alltag so heftig widersprach, musste jeden reizen. Der erste war Regisseur John Frankenheimer. Er realisierte, dass diese kompromisslose Vision einer ebenso kompromisslosen Umsetzung bedurfte. Doch ohne Kompromisse läuft im Filmgeschäft nichts. Frankenheimer drehte stattdessen «The Manchurian Candidate». Dafür buchte er Yates für ein Drehbuch zu «Lie Down In Darkness» von William Styron. Wer das Leben von Yates kennt (siehe in diesem Dossier) ahnt es: der Film wurde nie gedreht, das Drehbuch Jahrzehnte später aber gleichwohl als ein Beispiel meisterhafter Adaption einer literarischen Vorlage veröffentlicht.
Zur selben Zeit als Yates am Styron-Skript schrieb, sicherte sich der Produzent Albert Ruddy die Rechte an «Revolutionary Road». Yates suchte ihn auf und Ruddy entgegnete ihm: «Sprechen wir über das Ende der Geschichte. Gibt es da ein Problem? Zur Hölle ja, natürlich gibt es da ein Problem.» Hollywood weiss, wie man einen Film beendet. Doch Yates hatte so ein Ende nicht zu bieten.