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das kulturelle überformat
Nr. 21 / 9. Februar 2009
#Porträt
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dossier: Clint Eastwood
Porträt

gesellschaftlicher Integration und persönlicher Freiheit existieren. Sie stehen immer etwas abseits, wie etwa Luther Whitney, der Juwelendieb in «Absolute Power», der keinen Kontakt zu seiner ihm entfremdeten Tochter findet, da er sich einst nicht zum Familienmenschen erziehen lassen wollte. Andererseits wird er Zeuge eines Machtmissbrauches des US-Präsidenten, in der er, um sich selbst (und seine Tochter) zu retten, zum Kampf für die Gerechtigkeit gezwungen wird. Familiäre Zerwürfnisse sind bei Eastwood oft anzutreffen, inwiefern sie autobiographisch motiviert sind, lässt sich bei ihm nur schwer feststellen, da Eastwood in Interviews meist nur über den Film selbst, aber kaum über die Beweggründe dahinter – ob privat, gesellschaftlich oder politisch – spricht.

Seit «Bird» von 1988, dem Film über den Jazzmusiker Charlie Parker, versteht er auf jeden Fall all seine Filme als Teil einer grossen amerikanischen Chronik jenseits der Hauptstrassen. Er tut dies stets ohne Pathos, ohne Selbstverliebtheit. In seinen Bildern verbirgt sich neben einer klaren Aussage auch stets die Demut vor der menschlichen Existenz. Dass diese Existenz nicht unbedingt auf die USA beschränkt ist, hat er eindrücklich mit «Letters of Iwo Jima» gezeigt, dem Zwillingswerk zu «Flags Of Our Fathers», das dieselbe Schlacht des Zweiten Weltkrieges aus der japanischen Perspektive schildert.

Clint Eastwood ist der vielleicht grösste Humanist unter den US-Regisseuren. Keine Ironie und schon gar kein Zynismus sind bei ihm zu finden. Er inszeniert nie aufgeregte Bilder, seine Kamera filmt nie selbstverliebt und die Schnittfolgen legen keinen