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das kulturelle überformat
Nr. 21 / 9. Februar 2009
#Porträt
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dossier: Clint Eastwood
Porträt

und einer Fabrikangestellten geboren, war sich stets seiner limitierten Ausdrucksmöglichkeiten als Schauspieler bewusst. Die Wahl seiner Rollen passte er immer seinen Möglichkeiten an und kreierte aus der Not heraus einen Charakter, der sich blendend für den «Cowboy ohne Namen» eignete, den Leone suchte. Schauspielerkollege Eli Wallach, der an Eastwoods Seite in «The Good, The Bad, and the Ugly» zu sehen ist, schreibt in seinen Memoiren mit dem schönen Titel «The Good, the Bad, and Me»:

I often thought that Clint didn’t do much acting: He seemed to underplay every speech he made. But when I saw the rushes, I realized that he showed more through his silence than most actors do with a page of dialogue.

Bei einem gemeinsamen Essen am Ende der Dreharbeiten liess Eastwood Wallach dann wissen, dass er sein eigener Herr werden wolle und in Zukunft bei seinen Filmen selber Regie führen würde. Wallach belächelte damals die Vision seines Kollegen: «Oh, sure», sagte er. Und im Buch gesteht er ein: «Little did I know.»

Wie konnte er auch? Keiner konnte ahnen, dass aus dem Mann, der einst stumm und mit zusammengekniffenen Augen aus der Ferne herangeritten kam, um am Ende des Films wieder mit dem Horizont eins zu werden, zu einem der grössten Cineasten der Gegenwart werden würde.

Als er für «Play Misty For Me» (1971) zum ersten Mal bei einem Film nicht nur vor, sondern auch hinter der