Clint Eastwood (Walt Kowalski) und
Bee Vang (Thao Lor) / © 2009 Warner
Bros. Pictures. All Rights Reserved

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 21 / 9. Februar 2009
#«Changeling» – «Gran Torino»
  5/7
dossier: Clint Eastwood
«Changeling» – «Gran Torino»

Ein anderes Thema, das ihm wohl am Herzen lag, verarbeitet er in «Gran Torino». In den USA wurden nach dem 11. September die Vorbehalte gegenüber fremden Kulturen immer grösser und zurzeit wird auch das Ungemach gegen illegale Immigranten immer lauter. Selbst Barack Obama sah sich in den vor allem von Industrie geprägten Gebieten des Landes mit feindlichen und misstrauischen Äusserungen konfrontiert. In «Gran Torino» spielt Eastwood Walt Kowalski, der dreissig Jahre lang in den Ford-Werken in Detroit arbeitete, im Korea-Krieg kämpfte und in einem der von der wirtschaftlichen Tristesse gedemütigten Vorstädte der Autometropole lebt. Seine Frau ist gestorben, von den beiden Söhnen hat er sich längst entfremdet und auch sonst passt ihm nicht vieles am Leben.

Kowalski ist noch einer der wenigen der einstigen weissen Bevölkerung des Ortes. Auf den Strassen lungern asiatische, schwarze und Latino-Gangs herum und im Nachbarshaus zieht eine asiatische Familie ein. Kowalski beobachtet diese Veränderungen mit grimmigem Blick und Kopfschütteln. Ein Mann am Abend seines Lebens: einsam, verbittert und cholerisch. Sein einziger Stolz steht in der Garage, ein Ford «Gran Torino», Sinnbild einer besseren Zeit und letzte Bastion des amerikanischen Traums, den Kowalski vor seiner Haustür langsam den Bach runter gehen sieht.

Als sich eines Tages eine Gang mit den Nachbarskindern anlegt, greift er mit einem Gewehr bewaffnet ein und vertreibt die kriminellen Jugendlichen. Eigentlich tat er dies nur, weil das