Was motiviert Sie dazu, in Zeiten schrumpfender Printmedien solch kompromisslose Produkte zu schaffen?
Vielleicht ist es genau deswegen der richtige Zeitpunkt dafür. Die Qualität vieler Printprodukte leidet, weil alles immer schneller produziert werden muss. Wir nehmen uns die für höchste Qualität nötige Zeit und investieren unsere Weekends und Abende dafür.
Selbstausbeutung in Ehren, aber wie finanzieren Sie das?
Durch Eigenfinanzierung, Verkäufe, Sponsoring, vereinzelte Inserate und – viel Herzblut.
Wer sponsort denn und was bieten Sie dafür?
Der Papierlieferant ist sehr grosszügig mit uns. Im Gegenzug kann er ein High-End-Produkt vorweisen, welches sozusagen um die halbe Welt geht. Wir möchten in Zukunft exklusive Partnerschaften mit Firmen eingehen, welche Truce unterstützen und damit auf Image setzen.
Wie und wo finden Sie Ihr Publikum?
Wir vertreiben Truce über gute Buchhandlungen in Deutschland, der Schweiz und den USA sowie in Paris und London; in der Schweiz auch über Kioske. Die Bestellungen über die Website sind sehr
wichtig, da wir so keine Kommissionen an die Händler abgeben müssen. Unsere typische Leserschaft bewegt sich im Alter von 25 bis 45 Jahren und hat ein starkes Interesse an Urban Culture und allem, was nicht Mainstream ist.
Wie machen Sie Werbung für Truce?
Wir haben kein Werbebudget, was marketingtechnisch natürlich fatal ist. Unsere Werbung basiert auf Mund-zu-Mund-Propaganda, Presseberichten und Präsentationen an Branchenanlässen wie den Messen Art Basel und Miami Beach sowie dem Colophon Symposium in Luxembourg.
Gibt es nicht grosse Gegensätze zwischen der Kunstwelt und der Welt der musikalischen Popkultur, die Sie gleichermassen thematisieren und ansprechen?
Diese gibt es sicherlich. Aber wir versuchen diese beiden auf eine greifbare Art und Weise zu verschmelzen. Zudem sind das Magazin Truce und die Truce Diaries gezielt unterschiedlich ausgelegt in Format und Inhalt.
Insbesondere das Magazin ist schwer fassbar, weil die Themenschwerpunkte der Nummern sehr unterschiedlich sind: «Macht», «Korea» oder aktuell «Dunkelheit – Abwesenheit von Licht». Aber auch, weil die Beiträge zwischen Musikerportrait,