Man braucht nicht lang im Magazin Truce und der Tagebuchreihe Truce Diaries zu blättern, um deren aussergewöhnliche Qualität festzustellen: die liebevolle und den Themen angepasste Gestaltung strahlt eine ebenso stilvolle wie zeitlose Eleganz aus (siehe Besprechungen am Schluss). Hinter dem jungen Verlag steht der aus Bern stammende und in Zürich wirkende Stefan Jermann, der sich am Art Center College of Design in Pasadena (Los Angeles) ausbildete. Der 35-Jährige ist hauptberuflich als Fotograf für Medien und Werbung tätig, wobei er Portraits und Reportagen als sein Spezialgebiet bezeichnet. Als Art Directors wirken der Truce-Mitgründer Walter Stähli und Adrian Goepel. Das englische Wort Truce bedeute «a temporary moment of peace», erklärt Stefan Jermann zum Verlagsnamen, es stehe ursprünglich für Waffenstillstand, sei aber auch ein Synonym für Frieden. Er habe diesen Begriff gewählt, weil er Konfliktpotential habe und vieles offen lasse.
Stefan Jermann, es ist eine Freude, sich in das neue Truce-Magazin und das Tagebuch der Nits zu vertiefen. Die Liebe zum teuren Detail wie etwa die verschiedenen Papiersorten und die eingelegte CD lässt aber zwangsläufig die Frage aufkommen, ob es nicht die reine Unvernunft ist, solche Projekte zu realisieren...
Gerade in dieser Zeit, wo überall gespart und immer billiger produziert wird, wollen wir Gegensteuer geben – und ich bin überzeugt, dass unsere Leser dies schätzen. Unsere Liebe zum Detail zwingt uns gewissermassen zu dieser Unvernunft, schliesslich wollen wir nichts weniger als das schönste Magazin der Welt produzieren. Und eine Tagebuchserie in dieser Art und Weise gab es zuvor nicht.