Biograph Eric Lax kennt sein Studiensubjekt seit seinen Anfängen als Stand-up-Comedian und hat ihn über die Jahre regelmässig getroffen, um sich mit ihm über sein Werk zu unterhalten. Das Buch erinnert an andere grosse Interviewsammlungen mit Filmemachern, so an die Gespräche zwischen François Truffaut und Alfred Hitchcock oder an jene zwischen Peter Bogdanovich und Orson Welles. Nur hat Lax nun seine oft tagelang dauernden Diskussionen mit Allen nicht chronologisch geordnet, sondern thematisch in der Reihenfolge des Arbeitsprozesses.
Woody Allen offenbart dabei erstaunliche Einblicke in seine Arbeit. Über die Art wie er Ideen sammelt, wie er schreibt, über den kreativen Dialog mit Diane Keaton oder Mia Farrow und über seine Liebe zum Jazz, den er meist als Filmmusik verwendet und den er als Klarinettist jeden Montag im New Yorker Carlyle-Hotel selbst zelebriert.
«Woher haben Sie meine Telefonnummer?», erkundigte ich mich. «Sie ist geheim.»
«Aus dem Internet. Da findet sie sich neben den Aufnahmen von Ihrer Darmspiegelung.»
aus «Lohnschreiber»
Es ist eine spannende Reise, die sich anhand dieser Dialoge nachvollziehen lässt. Man lernt den jüdischen Hypochonder aus Brooklyn, der bis heute mit einer fast manischen Selbstkritik zurechtkommen muss, ebenso kennen wie den fokussierten Filmemacher, der bis ins letzte Detail weiss, was er beabsichtigt. Woody Allens Universum besteht aus den Eckpfeilern Bob Hope und