Ian Rankin und Jack Vettriano stehen Pate
für das Video «Goodbye Jack Vettriano»
der schottischen Band Saint Jude’s Infirmary.
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Daily Express

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das kulturelle überformat
Nr. 11 / 5. Februar 2008
#Interview mit Ian Rankin
  4/6
literatur
Interview mit Ian Rankin

aber von diesen exotischen Ländern habe ich nur gerade ein paar Hotels, Restaurants und Veranstaltungsorte zu sehen gekriegt. Das ist schon ziemlich Rock’n’Roll. Und auch ziemlich frustrierend. Aber ich will nicht klagen: 95 Prozent aller Schriftsteller sind gar nicht so erfolgreich, dass ihre Verleger viel Geld für Lesetourneen hinblättern.

Viele Kritiker klagen, dass das Verlagswesen und die Musikindustrie einander immer ähnlicher werden, weil mehr Geld für Promotion ausgegeben wird als für professionelle Lektoren oder neue Autoren. Stimmen Sie dem zu?

Da sind noch mehr Parallelen: manche junge Autoren versuchen, das Verlagswesen zu umgehen und suchen sich eine Leserschaft direkt übers Netz – ähnlich wie unbekannte Bands, die darauf hoffen, dass die Leute sie via YouTube für sich entdecken. Aber man darf die Ähnlichkeiten zwischen diesen Branchen auch nicht überbewerten. Bands wie Radiohead bieten ihre Alben jetzt schon exklusiv als Download an, aber das Buch wird es noch lange in physischer Form geben. Ein Buch in Händen zu halten oder sozusagen als Möbelstück in der Wohnung zu haben, das sind Genussgefühle, auf die noch niemand verzichten mag.

Anders als auf dem europäischen Festland scheint es auf den britischen Inseln kaum Berührungsängste zwischen Hoch- und Popkultur zu geben. Woran liegt das?

Ich weiss nicht, ob die Grenzen zwischen Hoch- und Popkultur wirklich so fliessend sind, wie Sie meinen. Schliesslich werden keine Kriminalromane für den