Man liest, dass die Figur des John Rebus an Ian Stewart, einer der Gründer der Rolling Stones, angelehnt ist.
An Ian Stewart interessierte mich die Tatsache, dass er als Roadie und Tourpianist immer am Rande des ganzen Wahnsinns stand, den die Rolling Stones in ihrer wildesten Zeit Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre um sich veranstalteten – er war dabei und gehörte doch nicht zur Band. Rebus geht es ähnlich: er ist zwar Mitglied des Polizeikorps in Edinburgh und geht doch seinen ganz eigenen Weg, als wäre er eigentlich ein Privatdetektiv. Übrigens stammt Ian Stewart wie ich und Rebus auch aus der Grafschaft Fife, aber das habe ich erst sehr spät herausgefunden, als ich schon lange ein eingefleischter Stones-Fan war.
Wie haben Sie das Thema Musik über die Jahre weiterentwickelt?
Nirgendwo ist der technische Fortschritt greifbarer als in der Musik, darum funktioniert sie als Symbol für Rebus' schleichende Entfremdung von seinem Umfeld. Im neuen Roman «Exit Music» kriegt er zur Pensionierung ein iPod geschenkt, der mit seinen Lieblingssongs von The Who, Wishbone Ash und Hawkwind geladen ist. Und bereits geladen muss das Teil auch sein, denn in Sachen Technologie ist Rebus ziemlich unbeholfen. Das haben er und ich gemein, obwohl ich eine Generation jünger bin als er. Vor einiger Zeit hat meine Frau mir einen
iPod geschenkt, aber weil ich keinen Schimmer hatte, wie ich das Ding bedienen sollte, blieb es lange in der Schachtel liegen. Erst nachdem mein Lektor aus London hierher geflogen war und mir gezeigt hatte, wie das geht, bin ich mit dem iPod klargekommen.
Dabei betreiben Sie eine ausführliche Webseite.
Die wird für mich gemacht, und ich gehe auch lieber in die Bibliothek, wenn ich ein Thema recherchieren will, als dass ich Stichwörter in eine Suchmaschine eingebe. Dafür schätze ich den Email-Kontakt mit meinen Lesern sehr – wobei ich nur eine Auswahl der eingehenden Korrespondenz zu sehen kriege. Und im Gegensatz zu vielen anderen Autoren bin ich kein Blogger, der jeden Tag etwas Neues ins Netz stellt. Ich wüsste nicht, wo ich dafür die Zeit her nehmen sollte, darum ist meine eigentliche Webaktivität ziemlich begrenzt. Wenn’s hochkommt, gibt’s von mir persönlich zwei Bulletins im Jahr.
Sie scheinen permanent auf Lesetour zu sein. Ist das ein Ersatz für ein nicht gelebtes Leben als Rockstar?
Irgendwie schon. In England habe ich sogar einen Roadie, der für mich den Bühnenaufbau macht, aber auf Tournee kriege ich weder Sex noch Drogen noch Rock’n’Roll. Vor kurzem war ich auf einer dreiwöchigen Reise durch Dubai, Abu Dhabi, Australien und Neuseeland,