«The Mist» präsentiert sich zu Anfang harmlos. In einem kleinen Städtchen im US-Bundesstaat Maine, wo sich jeder kennt, hat es ein Unwetter gegeben. Deshalb befinden sich an diesem düsteren Vormittag nicht wenige im örtlichen Supermarkt, um Vorräte zu kaufen. Derweil schleicht sich gemächlich, aber konsequent ein dichter Nebel an. Als dann ein Mann blutverschmiert in den Supermarkt stürmt und panisch verkündet, es befinde sich etwas in diesem Nebel, sind die Eingeschlossenen plötzlich gegenseitig auf sich angewiesen.
Die Dynamik dieser unterschiedlichen Leute führt zu heftigen Diskussionen. Rationale Gedanken prallen auf Hysterie. Das Unbekannte schweisst die Menschen vorerst zusammen, aber nur für kurze Zeit. Während David Drayton (Thomas Jane) einen kühlen Kopf behalten will, versuchen andere den Helden zu spielen. Und irgendwann wird der lange abseits stehenden Mrs. Carmody (Marcia Gay Harden) klar: es kann sich nur um die Strafe Gottes handeln.
Europäische Filmkritiker der alten Schule entdeckten in diesem Kammerspiel eine Verwandtschaft zu Eugène Ionescos Theaterstück «Rhinocéros». Da ist zweifellos etwas dran. Nicht nur des religiösen Fanatismus wegen, der sich in «The Mist» als totalitäre Strömung erweist, sondern auch weil relativ rasch klar wird, dass die US-Armee etwas mit der Lage draussen vor dem Supermarkt zu tun hat.
Weil der Film aber den Horror nicht zu kurz kommen lässt und sich auch als Reminiszenz an die alten Schauergeschichten versteht, treten Genre- Übergreifungen in Kraft, die in der Rezeption zu