Russel Crowe © 2007 Universal Studios

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das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#American Gangster
  2/6
film
American Gangster

Das Licht im Kino ist kaum erloschen, da sitzt schon einer – mit Benzin übergossen – gefesselt auf einem Stuhl, wird angezündet und anschliessend von Frank Lucas mit einer völlig entfesselten Salve aus seiner Waffe endgültig zur Strecke gebracht. Danach wieder Dunkelheit und im schlichten Weiss erscheint der Titel: «American Gangster».

Keine Minute ist vergangen und keiner kann von sich behaupten, er wüsste nicht, was ihn hier in den nächsten zweieinhalb Stunden erwartet. Mit dem sympathischen Denzel Washington ist nicht zu spassen. Er spielt in diesem Requiem auf das Gangstertum und die Korruption Frank Lucas, Herrscher über Harlem in den siebziger Jahren und oberster Drogendealer einer damals völlig kaputten Stadt. Ein stets adrett gekleideter Herr, der zu Thanksgiving Truthähne an Bedürftige verteilt und vor dem gemeinsamen Dinner im Kreis seiner Familie ein Gebet spricht. Ein Mann auch, der am Sonntag seine Mutter zum Gottesdienst begleitet und mit seinem diskreten Charme Miss Puerto Rico verführt. Frank Lucas hat es wirklich gegeben. Er war einer der ersten Männer, die sich ausserhalb der damals herrschenden Mafia ein kriminelles Imperium aufbauten. «American Gangster» ist das Denkmal, das ihm Ridley Scott nun widmet. Ein Denkmal mit Rissen, denn es handelt nicht nur vom Aufstieg, sondern auch vom Fall. Und mit Frank Lucas fiel auch ein grosser Teil des Drogendezernats der New Yorker Polizei.

«American Gangster» erinnert in seiner ganzen epischen Breite an die grossen Gangsterfilme von «The Godfather» über «GoodFellas» bis hin zu