leben hier. Und es werden wieder mehr. Am Wasser, mit imposanter Aussicht auf die Freiheitsstatue, entstehen Lofts. In den Strassen mehren sich die Bars und Lounges und in alten Fabrikgebäuden locken Galerien mit neuer Kunst. Zudem dockt seit diesem Jahr die «Queen Mary 2» nach der Atlantiküberfahrt in Red Hook an. Die eigens für den Luxusliner konstruierte Anlegestelle steht für den Startschuss einer Neubelebung einer lange vor sich hinsiechenden Gegend.
Die Ironie an der Sache ist die, dass die Verwahrlosung Red Hooks sich am deutlichsten in der Bush Street offenbart. Die Strasse verläuft nur über drei Blocks – vom Gowanus Canal unter einer Autobahnbrücke durch zu einer Sozialbau-Wohnsiedlung, den «Red Hook Projects», die in Spike Lees Film «Clockers» zu sehen sind. Trotz der Liebe des regierenden Präsidenten zu unserem Schöpfer: die Bush Street ist eine gottverlassene Gegend, in der die Natur bereits begonnen hat, Teile des Asphalts zu überwuchern und in der – abgesehen von einem parkierten Geländewagen und einer verwaisten Jeanshose (!) – kein Hinweis auf menschliches Leben auszumachen ist.
Dort, wo die menschliche Existenz beginnt, in den Sozialbauten an der Kreuzung Clinton und Bush, hat jemand das Strassenschild der Bush Street entfernt. Jetzt glänzt bloss noch der Name Clinton in der herbstlichen Sonne, während die Bush Street bereits im Schatten liegt. «No Child left behind» nennt Bush seine Schulreform, die vor allem die Schliessung von Schulen beinhaltet und deshalb kaum einen