die CD-Version des multimedialen Song-Zyklus «Flannery’s Mounted Head», ein Werk, das seine Heimatstadt Cork für 2005 in Auftrag gegeben hatte, das Jahr, als Cork als «European Capital of Culture» gefeiert wurde.
Das Werk nimmt als Ausgangspunkt die Arbeiten von Walter Benjamin, um sich mit den Möglichkeiten des Widerstandes in einer Welt ohne Moral auseinanderzusetzen. Es ist eine bestechend feine Sammlung von subtil ziselierten Songs, deren Einflüsse von Tom Waits bis Astor Piazzolla reichen. Aber selbst für einen Internet-geläufigen Künstler wie Coughlan ist es schwierig, die Aufmerksamkeit von Musikfans auf sich zu ziehen, die nicht zu den Verwegenen gehören, die regelmässig seine Website besuchen. Seine Stimme passt nicht mehr ins Trendprofil der grösseren Labels oder gar der Mainstream-Medien. Viele einstmalige Fans werden ihn wegen der Funkstille, die ihm von seiner Plattenfirma aufgezwungen wurde, aus den Augen verloren haben. Das Internet hat die Chancen von Aussenseitern, ein Publikum zu erreichen, ohne Zweifel massiv erhöht. Im resultierenden Stimmengewirr schaffen es wenige Einzelstimmen, sich über dem resultierenden Tohuwabohu Gehör zu verschaffen, wenn sie nicht jung, schlank und schön sind.

Hanspeter Künzler
Stephen Yerkey, «Metaneonatureboy» (Echo)

Stephen Yerkey – Official Website »
Stephen Yerkey mit «Maker's Mark» on Fog Town Network »

Cathal Coughlan, «Foburg» (Beneath Music)

Cathal Coughlan – Official Website »

Im Sommer werden die Fatima-Mansions-Alben von Kitchenware Records neu aufgelegt. Sanctuary Records plant eine Neuauflage der Microdisney-CDs. Und Universal veröffentlicht im Juni eine Compilation mit Liedern von Nick Drake.