Die Staple Singers gibt es schon lange nicht mehr, der Vater Pops Staples starb im Jahr 2000 mit 84 Jahren, nachdem er in den neunziger Jahren zwei hervorragende CDs aufgenommen hatte. Von seinen Töchtern wurde vor allem die stimmgewaltige Mavis bekannt – unter anderem mit zwei CDs, die Prince für sie produzierte und in der sie als Soul-Sängerin im modernen Soundkleid auftrat.
Mit ihrer neuen CD «We’ll Never Turn Back» kehrt sie nun zu ihren Wurzeln, zu den Liedern jener Zeit zurück, als sich die schwarze Bevölkerung ihren rechtmässigen Platz in der amerikanischen Gesellschaft eroberte. Es ist eine gelungene Rückkehr: Staples hat die alten Lieder aufgenommen und transportiert sie mit einigen autobiographischen Bezügen in die Gegenwart. So erfährt man sie neu, diese alten Schlachtrösser des Widerstands, etwa «Down in Mississippi» oder «We Shall Not Be Moved». Die Absicht ist klar: Eine Gesellschaft wie die amerikanische, ist – gerade in einer Periode der ungeheuren Ungleichheit – ein delikat ausbalanciertes System. Mit der Hoffnung verbunden, nie mehr dorthin, nie mehr in eine Zeit zurückzukehren, in der sich diese Gesellschaft gegenseitig zerfleischte.
Musikalische Höhepunkte gibt es einige auf dieser CD ohne wesentliche Schwachpunkte. Zum Beispiel eine ungeheuer funkige Version von «Eyes on the Prize», aber auch die Ballade «Jesus On The Mainline», die sich