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das kulturelle überformat
Nr. 4 / 26. April 2007
#Interview mit Tori Amos
  8/8
musik
Interview mit Tori Amos

Ich denke ja: man muss ungemein hart arbeiten, damit man sich auf der Bühne seinen Emotionen hingeben kann. Da kann man es sich gar nicht leisten, ein wandelndes Nervenbündel zu sein.

Viele Musiker wissen gar nicht, wie sie den Schritt zurück in den Alltag bewerkstelligen müssen, darum ziehen sich viele in die eigenen vier Wände zurück oder werden irgendwann mal tot aufgefunden. In diesem Beruf herrschen ganz andere Regeln als in anderen Branchen, und man muss sich an sie halten, wenn man etwas erreichen will. Es ist also kein Zuckerschlecken, Teil meiner Crew zu sein. Ich habe einige der besten Leute der Welt an Bord, alles Workaholics, die alles geben, damit schon die erste Show so gut wird, wie sie nur sein kann. Noch haben wir keine Generalprobe gemacht, noch wissen wir nicht genau, wie wir die vier Frauen auf der Bühne zum Leben erwecken wollen, wir haben also noch viel Arbeit vor uns. Und um ganz ehrlich zu sein: zurzeit sind die Blogs mein Ventil, um mich von den ganzen Tourneevorbereitungen abzulenken. Darum hat Tori auch keinen eigenen Blog: sie werkelt hinter den Kulissen, damit alles stimmt, bevor wir auf Tournee gehen.

Wie denken Sie, dass Ihr Publikum auf die Show reagieren wird? Schliesslich wird das eine ganz neue Erfahrung für die Leute, die nur Sie und ein Klavier erwarten.

Ich weiss es nicht, um ehrlich zu sein. Ich weiss nicht, wie die Leute auf die vier Frauen reagieren werden, wenn sie sich auf der Bühne manifestieren – und ich weiss auch nicht, wie die Figuren auf das Publikum reagieren werden. Ich kann höchstens die richtige Umgebung schaffen, damit etwas Spannendes passiert, danach ist Improvisieren angesagt. Aber es macht mir nichts aus, die Kontrolle ein bisschen aus der Hand zu geben: ich bin einfach sehr gespannt, wie das wird.


Aktuelles Album: «American Doll Posse» (SonyBMG)


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