immer wieder von neuem und unerwartet angreift. An den frei im Raum aufgestellten Wänden erwarten einen Bilder wie «This Man was Shot 0,9502 Seconds Ago» aus dem Jahre 2004, ein in Mischtechnik entstandenes grossformatiges Gemälde. Der Titel verrät, dass hier die Zeit still steht und zwar auf die Zehntausendstel Sekunde genau. Eine gefrorene Szene, die sich in Amerika mehrmals täglich wiederholt, in der wir aber nie Zeuge werden des zerstörendsten Momentes, wenn die Kugel in den Körper eintritt. Ebenso verstörend: «Do You Want To Know What I Really Think?» (2003). Im Bild antwortet die verletzlich dargestellte Frau auf die Frage des bedrohlich wirkenden Mannes mit «No». Und wie auf allen anderen Bildern, löst auch dieses im Kopf des Betrachters eine ganze Geschichte aus. Der Film entsteht im Kopf, untermalt mit dem Grollen der Musik und der scheinbaren Leichtigkeit der einfallenden Sonne. Damit werden die Bilder im Erdgeschoss als Ganzes zu einer Installation eines Parcours, der uns ins Universum der Lynchschen Kritik hineinzieht und den Betrachter sensibilisiert für die Fortsetzung der Ausstellung.

In den zweiten Saal dringt kein Tageslicht und in der Mitte des Raumes begegnet einem das wahre Gesicht der vorangegangen Bilderfolgen. In ebenso grossformatigen Gemälden dringen aus schwarzen Verputzungen dreidimensionale Fratzen, in denen sich das Grauen manifestiert, das hinter dem Alltäglichen immer und überall verborgen ist und jederzeit ausbrechen kann. Der bewusst gewählte Kontrast zu diesen Werken ist an den Wänden zu sehen. Zeichnungen, Skizzen, Notizen, Bemerkungen –