Avant-Garde verfängt und dessen Gegenwelt Lynch mit der klanglichen Härte von Nine Inch Nails und Rammstein untermalt. Für «Inland Empire» haben der Regisseur und Angelo Badalamenti dunkle elektronische Klangwolken kreiert, die mit Klassikern der Musikgeschichte kontrastieren. Am Ende tanzt das gesamte Ensemble von «Inland Empire» zu Nina Simones «Sinnerman». Das gleichzeitig Bedrückende und Befreiende dieses Songs bringt den Grundton des ganzen Filmes noch einmal auf den Punkt. Zugleich öffnet Lynch mit dieser Variante einer Musical-Parodie dem Betrachter aber auch die Tür hinaus aus seiner Welt – zurück in die uns gewohnte Wirklichkeit.
Der italienische Regisseur Pier Paolo Pasolini hat einmal gesagt, die einzige Freiheit, die der Mensch besässe, sei der Tod. Das Leben sei Pflicht. Kein anderer Regisseur setzt die Konsequenzen dieser Einsicht so eindrücklich um wie David Lynch.
Rudolf Amstutz
«Inland Empire». USA 2006. Regie und Drehbuch: David Lynch. Musik: Angelo Badalamenti. Mit Laura Dern (Nikki Grace/Susan Blue), Jeremy Irons (Kingsley Stewart), Justin Theroux (Devon Berk/Billy Side), Grace Zabriskie (Visitor No. 1), Julia Ormond (Doris Side), Harry Dean Stanton (Freddie Howard).
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