auch den Beatles oder Donovan gelehrt wurde. Yogis Kult ist nicht unumstritten, deshalb trennt Lynch denn auch strikt seine Bewunderung zu dessen Technik von den Institutionen, die der Guru selber leitet. Lynch, so erzählt er uns an diesem Abend, wäre ohne Meditation nicht imstande gewesen, seine Kreativität zu kanalisieren.
Das kleine schöne Buch, das er vorstellt, geht allerdings weiter. Es ist nicht eine der abertausend Veröffentlichungen, die behaupten, sie hätten in sich ein Rezept für ein besseres Leben verborgen.Lynch schreibt über die eigenen Erfahrungen, über die Möglichkeiten, die ihm dadurch zugänglich gemacht wurden. Und er spricht über seine Filme, seine Kunst, seine Ideen. Am Anfang von allem stehe eine Idee, ein Gedanke, manchmal nur ganz vage, erzählt er. Als Lynch den Song «Blue Velvet» hörte, wusste er: «Daraus will ich einen Film machen. Aber ich hatte keine Ahnung, von was er handeln würde.» Zweimal 20 Minuten am Tag meditiere er, und dabei nähmen seine Ideen konkretere Formen an. «Bei ‹Blue Velvet› sah ich die grünen Vorgärten dieser idyllischen Vorstadt vor mir…und irgendwann lag dann dieses abgeschnittene Ohr im Gras.» Dabei muss er selber schmunzeln. In der Ruhe der Meditation finden sich also tatsächlich die für Lynch typischen Bilder wieder.
Das Buch «Catching The Big Fish» ist ein Sammelsurium solcher Geschichten, unterteilt in kleinste Kapitel, die kürzesten oft nicht länger als ein einziger Satz. Und dennoch ergeben sie in ihrer Gesamtheit ein Bild dieses unermüdlichen Künstlers, das man so noch nie von ihm persönlich erhalten hat.