Die erste öffentliche Arbeit in der Schweiz legte Lawrence Weiner 1991 in Biel/Bienne im Rahmen der Skulpturausstellung Tabula Rasa vor. Die quadratische Platte, von zweieinhalb Metern Seitenlänge ist in die Oberfläche eines Gehsteigs eingelassen. Die Platte – von der städtischen Kunstkommision angekauft – ist aus herkömmlichem, rostendem Fabrikstahl und trägt folgende Intarsien:

WATER SPILLED FROM SOURCE TO USE
WASSER VERGOSSEN ZWISCHEN QUELLE UND VERBRAUCH
DE L’EAU RÉPANDUE ENTRE SOURCE ET CONSOMMATION

Obwohl seine Kunstwerke nicht ortsspezifisch sind, so entstehen sie doch für eben genau einen Raum und für jeden Raum neu. Sie nehmen auf diesen Bezug. So sind die Sätze, die Prozesse feststellen und Gegebenheiten vermerken, in englisch verfasst und auch immer zusätzlich in die Sprache des jeweiligen Ortes übersetzt. Wie im gesamten Œuvre des Künstlers stehen auch in diesem Werk die vielschichtige Realität der Objekte der Materialien sowie deren Bezug zum Menschen im Mittelpunkt der künstlerischen Recherche.

Und aus eben diesem Grund, dass der Mensch stets einbezogen wird, verweigern sich die Werke Weiners dem Verfalldatum und verwandeln und definieren sich zu jeder Zeit und an jedem Ort neu.