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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Pan's Labyrinth
  3/4
film
Pan's Labyrinth

Toro mit «Pan’s Labyrinth» nicht nur der Märchenhaftigkeit Referenz erweist, sondern auch dem spanischen Film. Regisseure wie Montxo Armendaritz oder Julio Medem trugen die Auseinandersetzung mit dem Faschismus ebenfalls in der Abgeschiedenheit dieser Landschaft aus, die dem Grauen eine atmosphärische Stille entgegensetzt.

Ofelia sieht sich alsbald mit der Brutalität ihres Stiefvaters konfrontiert, dessen einziges Interesse an seiner neuen Familie nur in der Tatsache besteht, dass Ofelias Mutter dessen Sohn in sich trägt. Das junge Mädchen zieht sich in der Folge immer mehr zurück, wobei sich ihr der Wald und seine innersten Geheimnisse in Form von Nymphen, eigentlich Libellen, offenbart. Hinter der Mühle lauert ein Labyrinth und tief unten regiert der Faun, der in Ofelia die verlorene Prinzessin wieder zu erkennen glaubt.


Und so erscheint die Halbwaise in der Folge als Variation zu «Alice im Wunderland» und während sich die Brutalität des Capitan immer wieder in Greueltaten entlädt, kämpft Ofelia in der Parallelwelt gegen das Böse und für die gute Sache. Genauso wie des Capitans Haushälterin Mercedes, die im Geheimen die Partisanen unterstützt, dies in der realen Welt versucht.

Weil Del Toro Welt und Gegenwelt in denselben Farben erscheinen lässt, unterstreicht er die Surrealität des in die wilde Vegetation geführten Bürgerkrieges und verleiht der  fantastischen Gegenwelt eine Ebenbürtigkeit, die letztlich den Film jeder Genrezugehörigkeit entzieht. Für ein Kindermärchen zu brutal, für einen Fantasy-Film zu real und für das Horror-Genre zu nah an der historischen Wahrheit.

«Pan’s Labyrinth», an dem Del Toro seit Beginn seiner Karriere schrieb und auch die Entwürfe selber zeichnete, ist ein magisches Meisterwerk voller bildstarker Allegorien und ein aus humanistischer Sicht zeitloses Statement gegen Unterdrückung, Gewalt und Terror. Dass die Panik wie einst in der griechischen