«Wir sind alle Kinder, die durch ihre eigene Fabel wandern.»
Guillermo Del Toro
Zugegeben, Guillermo Del Toros Filmographie ist durchzogen. Wer sich als Cinephiler ausschliesslich abseits der breiten Hollywood-Boulevards Filmkunst zuführen will, dem ist dieser Mexikaner suspekt. Del Toro tanzt auf verschiedenen Hochzeiten und eine davon ist monumental. «Hellboy» (2004) und «Blade II» (2002) hiessen seine letzten Filme mit denen er seine Begeisterung für Comic-Helden und Science Fiction massentauglich ausleben durfte. Die andere, bescheidenere Schiene, auf der er meisterhaft fährt, ist ebenso von Fantasiewelten geprägt, die dem Humanisten del Toro als Gegenentwurf für die Realität und als Reissbrett für deren Hinterfragung dienen.
Del Toro hat mit «El Espinazo Del Diablo» (2001) bereits schon einmal den spanischen Bürgerkrieg als Nährboden gewählt, in dessen Umfeld er nun auch «El Laberinto Del Fauno» (international: «Pan’s Labyrinth») ansiedelt. Im Gegensatz zu seinem Landsmann und Regiekollegen Alfonso Cuarón (übrigens Mitproduzent des Filmes), der jüngst mit seiner Parabel «Children Of Men» ein düsteres Zukunftsszenario ohne Kinder skizziert, nutzt del Toro eine dem internationalen Publikum nur mässig bekannte Vergangenheit, um seine Geschichten jeweils aus der Sicht eines Kindes zu erzählen. In «El Espinazo Del Diablo» ist es der elternlose Carlos, der in einem abgeschiedenen Waisenhaus den Alltag unter den Adepten des Diktators Franco nur unter Flucht in eine Gegenwelt erträgt. In «Pan’s Labyrinth» ist es die Halbwaise Ofelia, die mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater Vidal, Captain in Francos Armee, zieht.
Dass dieser Capitan mit seinen treu ergebenen Schergen in einer alten Mühle fernab der Urbanität in den Wäldern Nordspaniens gegen die antifranquistischen Partisanen kämpft, zeigt, dass Del