Martin Scorsese und                                                      © Richard Harbaugh A.M.P.A.S.
Host Ellen DeGeneres

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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Oscars
  2/6
film
Oscars

Angesichts der jährlichen Oscars-Verleihung ist man  versucht zu sagen: «The same procedure as every year». Denn wirklich Überraschendes gab es in den letzten Jahren kaum zu vermelden. Das betrifft allerdings nicht nur die Gewinnerinnen und Gewinner, sondern auch der Anlass an sich.
Seit bei einer Halftime-Show des Superbowls Janet Jackson eine Brust aus der Halterung schwappte und danach die halbe Nation aus Entrüstung nach Luft rang, geht die Angst noch mehr um, dass sich eine Fernsehstation mit einer erneuten Panne eine Blösse geben könnte. Deshalb ist die Oscar-Verleihung minutengenau durchgetimt und dutzendfach geprobt. Der Anlass dauert auch nie länger als geplant – immerhin wartet Meisterkoch Wolfgang Puck mit dem Dinner auf seine Gäste und die wollen in der explosiven Stimmung keine implodierenden Soufflés serviert bekommen.


Wem die Dramaturgie der Oscars zu gekünstelt erscheint, hätte sich am Vorabend auf dem frankophonen Sender TV5 die Verleihung der Césars, des höchsten französischen Filmpreises, ansehen sollen. Ein Anlass ohne jeglichen Spannungsaufbau gepaart mit einer Langatmigkeit, die Unbedarfte auf einen dreitägigen Anlass hinzuweisen schien. Frankreich ertrank sich an diesem Abend im Pathos, während tags darauf Hollywood mit Glimmer und Glamour und ohne schlechtes