Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 1 / 25. Januar 2007
#The Good, The Bad & The Queen
  6/6
musik
The Good, The Bad & The Queen

spezifische Musiker. Die Songs klingen dann so, wie sie klingen – je nachdem, welche Musiker gerade zugegen waren.

Ist das Album von The Good, The Bad & The Queen auch eine Reaktion auf grosse Ketten wie «Starbucks», die im Fahrwasser des Kinokassenschlagers «Notting Hill» das ursprüngliche Notting Hill verseucht haben?
Das Album handelt nicht von Notting Hill. Es handelt von London W10, von meinem Quartier – Kensal Road, Harrow Road, Nord Kensington, Westbourne Grove und Golborn Road (Anm.: die Seitenstrasse am Nordende der Portobello Road, über die der Trellick Tower wacht, das Hochhaus, dessen markante Architektur mit dem separaten Lift-Schacht schon The Clash besungen hatten). Mir gefällt es, dass wir uns auf einer kleinen Anhöhe befinden. Kennen Sie den Roman «A Drowned World» von J.G. Ballard? Wo die Stadt überschwemmt worden ist und nur noch die Dächer aus den Sümpfen ragen? Für mich ist unser Album ähnlich. Wir gehen hinunter und tauchen in den Ozean der Geschichte ein. Wir schwimmen quasi im Unterbewussten. Wenn ich durch die Strassen von W10 gehe, spüre ich die Geister der Geschichte. Alle meine Erfahrungen – sie sind hier zu Geistern geworden. Das Album ist ein Album dieser Geister.