den Raum, sondern nimmt inhaltlich auf die Kunstgeschichte Bezug: von Mondrian bis Marcel Duchamp.
Er hat die Techniken gemixt, vom Stempel bis zum Fingerabdruck, von der Collage bis zur Fotografie und vom Zeichenstrich bis zur Tintenfeder. Schrift und Bild ergänzen sich oft in seinen Bildern. Er selber bezeichnete sich gerne auch als «Schreiber, der zeichnet». Das Wort, die Wortspielerei kommt in seinem Werk zum Tragen. Nicht zuletzt, weil er sich in einer fremden Sprache behaupten musste, entwickelte er dazu eine besondere Affinität. «I Do, I Have, I Am» ist ein Cover aus dem Jahr 1971, das schöne mehrdeutige Interpretationen zu Haben und Sein zulässt. Ein ebenfalls schönes Beispiel von subtilem Steinberg’schem Humor ist aus dem Werk «Biography» (1965) herauszulesen, eine Lebenstreppe, in der der Künstler aufzeigt, dass es mit dem Leben nach einem gewissen Punkt rapide den Bach runter geht: ein Mann verformt sich in der ersten Hälfte seines Lebens zu einem Ball, der die Treppenstufen der zweiten Lebenshälfte hinunterrollt.
Beide Ausstellungen, hervorragend kuratiert von Jason Smith (Kurator für Spezialprojekte Thomas Mellins war im Museum Of The City Of New York behilflich), sind ein wirkliches Highlight im New Yorker Ausstellungsprogramm 2007. Das darf jetzt schon zu Recht gesagt werden. Sie umfassen selten gezeigte Werke von privaten Leihgebern und der Saul Steinberg Foundation. Die Ausstellung im Morgan Museum unter dem Rimbaud-inspirierten Titel «Illuminations» ist die erste grosse Werkschau, die Steinbergs Karriere von 1930 bis 1990 dokumentiert. Sie wurde organisiert vom Frances Lehman Loeb Art Center, Vassar College, Poughkeepsie.
Danach wird diese Ausstellung im Smithsonian American Art Museum, Washington, D.C (6. April bis 24. Juni 2007) gezeigt, im Cincinnati Art Museum, Ohio ( 20. Juli bis 20. September 2007), dann im Frances Lehman Loeb Art Center, Vassar College, Poughkeepsie, NY (2. November 2007 bis 24. Februar 2008).