Diese beiden Hauptpreise gingen heuer an «Babel» (Drama) und «Dreamgirls» (Musical). Und es wurde an der Pressekonferenz der Akademie erstaunt auf die Tatsache reagiert, dass «Dreamgirls» nicht in der höchsten Auszeichnungskategorie auftauchte. Mit 8 Nominationen ist das Musical an der Spitze der Rangliste, aber die wirklich grossen Kategorien wurden dem Film von Regisseur Bill Condon verwehrt. Die «New York Times» fand die Lösung in der Demographie der Wahlberechtigten: die schillernde Version einer afroamerikanischen Musik-Erfolgsgeschichte liess die Mehrheit unberührt. Und die Mehrheit der Akademie ist nun mal weiss und männlich. Immerhin schloss sich die Akademie nicht dem Komitee der Golden Globes an, die in der Sparte «bester fremdsprachiger Film» mit Mel Gibsons «Apocalypto» und Clint Eastwoods «Letters From Iwo Jima» gleich zwei US-Filme nominierte.
2006 war ein äusserst vielfältiges und spannendes Kinojahr. 306 einheimische und 61 fremdsprachige Produktionen standen zur Auswahl. Die Chance ist also gross, dass die Zeremonie vom 25. Februar nicht durch einen «Titanic»-Effekt zur gähnenden Einseitigkeit verkommt. Die Hoffnung auf Vielfältigkeit, lässt sich mit folgender Prognose unterstreichen:
«Babel» oder «Letters From Iwo Jima» machen den besten Film unter sich aus. Martin Scorsese erhält nach Jahren der Nichtberücksichtigung endlich mit «The Departed» den verdienten Oscar für die beste Regie. Bei den Hauptdarstellern sind die diesjährigen Golden-Globe-Gewinner kaum zu schlagen: Helen Mirren für ihre Rolle als Elizabeth II. in «The Queen» und Forest Whitaker als Idi Amin in «The Last King Of Scotland». Die weibliche Nebenrolle gebührt Jennifer