«We talk about the border as a place only, instead of an idea. I believe that the real borders are the ones that exist within us.»
Alejandro González Iñárritu
Der Auftakt zu «Babel» ist ein epischer, meditativer Bilderreigen, der das Majestätische, das Friedliche und die Erhabenheit einer kargen, leeren Weite vor Augen führt. Im Prinzip geht es darum, dass der Betrachter ob diesen marokkanischen Gebirgslandschaften beginnt, sich ganz klein zu fühlen. Erst danach taucht der Film ein in den Mikrokosmos des menschlichen Alltags. Zu jenem Zeitpunkt erscheinen die Handlungen der gezeigten Figuren bereits im Kontext des Gesamtbildes derart unwichtig für den grossen Lauf der Dinge zu sein, dass man unmittelbar zusammenzuckt, wenn sich das Ausmass allmählich abzuzeichnen beginnt.
Wie bereits in seinen anderen Filmen, «Amores Perros» und «21 Grams», spielt Regisseur Alejandro González Iñárritu auch hier mit den zeitlichen Ebenen. Er verschachtelt drei scheinbar völlig voneinander getrennte Geschichten miteinander. Drei sich ebenfalls völlig fremde Menschen stehen im Mittelpunkt von vermeidbaren Unfällen. Das Ganze spielt sich in vier Ländern und in sechs Sprachen ab und die verschiedenen Handlungsstränge sind sich derart fremd, dass sich die skizzierten Zusammenhänge erst allmählich zu konkreten Bildern ineinanderfügen.
Zwei marokkanische Jungen spielen mit einem Gewehr. Ein amerikanisches Paar sitzt in einem Reisebus. Eine mexikanische Haushälterin besucht die Hochzeit ihres Sohnes und ein japanisches Mädchen bummelt mit ihren Freundinnen durch Tokio. Als beim Spiel ein Schuss fällt, ist dies der viel zitierte Flügelschlag des Schmetterlings, der auf der anderen Seite des Globus ein