The World Has Made Me The Man Of My Dreams
Meshell Ndegeocello
ra. Sie regt sich darüber auf, dass heute keiner mehr sein will wie Miles Davis. «Ich will sein wie Miles Davis», sagt Meshell Ndegeocello und meint damit, dass irgendwer die Musik doch voranbringen, nach dem Unerwarteten fahnden müsse – auch mit dem Risiko zu provozieren oder zu scheitern. Nach dem jazzigen Album «Dance Of The Infidel» von 2005, integriert nun die Bassistin und Songschreiberin die daraus gewonnenen Erkenntnisse wieder in den für sie üblichen Funk- und Soul-Kontext. «The World Has Made Me The Man Of My Dreams» ist ein Borderline-Album, mutig, gewagt, verstörend und überaus politisch. Der von den USA geächtete Hamza Yusuf ist im Intro zu hören und in «The Sloganeer: Paradise» befasst sie sich über treibenden Bassläufen mit dem Thema der Selbstmordattentate. Mit dabei sind unter anderen der Gitarrist Pat Metheny, Trompeter Graham Haynes und die Sängerin Oumou Sangaré. Nicht leicht verdaulich – aber es lohnt sich. (Emarcy / Universal)
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comicopera
Robert Wyatt
ra. Platten von Robert Wyatt haben eine ganz und gar unverwechselbare Stimmung. Der einstige Gründer von Soft Machine arbeitet seit Jahrzehnten an kammermusikalischen Kleinoden, in denen er die menschliche Existenz in oft kargen, meist intimen Liedern zu ergründen versucht. Seine Stimme, die er oft auch als reines Instrument einsetzt, klingt immer melancholisch und lebensbejahend zugleich. Es ist als ob man einem guten Freund zuhören würde, der nur zu einem selbst spricht. «comicopera» behandelt unsere Existenz in drei Teilen: «Lost In Noise», «The Here And The Now» und «Away With The Fairies». Lieder von sanfter Anmut, die dem Chaos unseres Lebens zumindest ansatzweise eine Antwort geben wollen. Miniaturen zwischen Folk, Jazz und Brian-Wilson-Harmonien. Mit «comicopera» hat Robert Wyatt seiner Diskographie ein weiterer Klassiker hinzugefügt. (Domino)