Gegner hat er ja genug. Wenn sie den Namen Michael Moore nur schon hören, hat sich jegliche Diskussion erledigt. Für die wirtschaftlichen Eliten des Landes ist er ein lästiges Übel, für die zurzeit ideologisch getränkte Classe Politique an den Hebeln der Macht in Washington ein übler Nestbeschmutzer und für den Rest der Welt einer, der ihnen genug Nahrung liefert, um an antiamerikanischen Sentiments festzuhalten.
Dass er dermassen polarisiert, daran ist er nicht ganz unschuldig. Seine beiden letzten, preisgekrönten Filme «Bowling For Columbine» und «Fahrenheit 9/11» richteten sich gegen jenes Amerika, das durch die Wahl von George W. Bush derart Oberwasser gewonnen hatte, dass eine Form solcher «Gegendarstellung» in den sich einer Selbstzensur unterworfenen Medienlandschaft nur mit dem nötigen Kopfschütteln begegnet wurde. Zudem hatten die konservativen Kräfte mit gütiger Unterstützung von Karl Rove, seines Zeichens Berater und Chefideologe des US-Präsidenten, eigentlich den Populismus für sich gepachtet.
Wer allerdings als aufrechter Wähler der demokratischen Partei ob den Filmen Moores gedacht hatte, der Mann stehe auf seiner Seite, sieht sich jetzt getäuscht. Michael Moore war immer einer, der sich auf die Seite des einfachen Mannes gestellt hatte. Das kam in den beiden letzten Werken nicht explizit zum Ausdruck, doch in «Sicko» geht er exakt wieder jenen Weg, den er mit «Roger & Me» oder «The Big One» eingeschlagen hatte. Mit dem kleinen Unterschied, dass Moore nun nicht mehr seinen Zeigefinger auf