Aber «Ratatouille» ist noch mehr. Wie bei anderen Pixar-Filmen zuvor, liegen unter dem Mantel der reinen Familienunterhaltung Botschaften und Einsichten, die aber – im Gegensatz zu vielen Hollywood-Produktionen – nicht mit dem moralischen Zeigefinger vorgeführt, sondern vielmehr auf spielerische Art und Weise im Bewusststein des Zuschauers deponiert werden. So war letztes Jahr der Film «Cars» auch ein Vehikel, um die Fortschrittsgläubigkeit zu hinterfragen und den Geländewagen-Hype aufs Korn zu nehmen. In «Ratatouille» geht es natürlich auch um Diskriminierung und um Vorurteile. Aber in diesem Film steckt auch eine fundamentale Kritik an unseren Essgewohnheiten. Da ist der Junkfood, den Remy nicht mehr essen will, der ihm aber in erster Linie von seinem Vater vorgesetzt wird. Und da ist der Fastfood, der unter dem Etikett eines berühmten Chefkochs die Menschen glauben lassen soll, sie täten sich damit etwas Gutes. Und zu guter Letzt knallt Autor und Regisseur Brad Bird mit «Ratatouille» dem amerikanischen Publikum einmal mehr das «french paradox» um die Ohren. Oder wie es Michael Moore in seinem neuen Film «Sicko» (siehe Bericht dazu in dieser Ausgabe) formuliert: «I have enough of freedom fries. I want my french fries back». Guten Appetit!
«Ratatouille», USA 2007. Drehbuch und Regie: Brad Bird. Mit den Stimmen von: Patton Oswalt (Remy), Ian Holm (Skinner), Lou Romano (Linguini), Brian Dennehy (Django), Peter Sohn (Emile), Brad Garrett (Auguste Gusteau), Janeane Garofalo (Colette) und Peter O’Toole (Anton Ego).
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