Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 8 / 2. Oktober 2007
#Joann Sfar
  10/10
comic
Joann Sfar

Sfar: «In ‹Die Katze des Rabbiners› reden sie die ganze Zeit von Gott», wogegen es sich bei den Helden in «Klezmer» nicht um religiöse Juden handle. «Jacov tut sein bestes, um ein schlechter Jude zu sein, Vincenzo lebt mit der schrecklichen Erinnerung an seine Yeshiva, Chava (die Sängerin) hasst die rückständigen Traditionen in ihren Schtetl.» Kulturpessimistisch sieht Sfar, der durch seine Familie sowohl eine jüdische Bildung als auch eine liberale Erziehung erhalten hat, heute die Kultur des Judaismus auseinanderbrechen. An einer Hoffnung hält er sich fest, denn in «Die Eroberung des Ostens» haben die Protagonisten Gott sozusagen durch Klezmer ersetzt und auch Sfar glaubt an die Power der Musik: Klezmer lebt vital und wird auch von Nichtjuden interpretiert. Eventuell sei dies ein Medium, welches die Menschen dazu bringen könnte, die Juden zu mögen, resümiert Sfar.



Joann Sfar: «Die Katze des Rabbiners», bisher fünf Bände
Joann Sfar: «Klezmer» Band 1: «Die Eroberung des Ostens», alle im avant-verlag berlin erschienen.


Videoclip «Tes Lacets sont des Fées» von Dionysos, gezeichnet und inszeniert von Joann Sfar »