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das kulturelle überformat
Nr. 7 / 4. September 2007
#«Markus Raetz»
  4/5
kunst
«Markus Raetz»

Markus Raetz versetzt den Zuschauer in Bewegung. Er ist Teil des Konzepts. Seine Eigenbewegung ist nötig, um das Spiel überhaupt ins Rollen zu bringen. Für die Darstellung dieses prozesshaften Erfahrens von Wirklichkeit bedient sich Raetz des Mittels der Anamorphose, die die Verzerrung und Entzerrung einer Gestalt durch Wahrnehmung thematisiert. Damit löst er automatisch Zweifel an der eigenen Wahrnehmung aus.


Ich fand das Motiv der Gesichter immer interessant, weil man als Mensch wahrscheinlich die präziseste Wahrnehmung im Hinblick auf Gesichter hat. Ich kenne kein anderes Motiv, das man so differenzieren kann. Das Gesicht ist wirklich ein System von Zeichen, das man schon als Kleinkind lesen lernt.
Markus Raetz

Iwan Schumacher hat den Künstler beim Aufbau von zwei wichtigen Ausstellungen in Nîmes und Aarau begleitet. Er erfasst den Menschen und den Künstler mit dieser richtigen Mischung aus Nähe und Distanz. Der langwierige Produktionsprozess der Skulptur «Ohne Titel. Nach Man Ray» spinnt sich als roter Faden durch den Film. Damit zieht der Regisseur den Zuschauer in seinen Bann. Er weckt eine Ahnung vom Geheimnis, das sich