Manier gezeichnet bleibt, werden für Dylan Dog rund ein Dutzend Zeichner eingesetzt, die jeweils eine Nummer gestalten. Dylan Dog gleicht dem Schauspieler Rupert Everett und wurde in seiner endgültigen Form von Martin Mystère- und Tex-Zeichner Claudio Villa festgelegt. Die erste Geschichte der Serie zeichnete jedoch Angelo Stano. Betitelt «L'Alba dei morti viventi» (Die Auferstehung der lebenden Toten), handelt es sich um eine teilweise in Schottland spielende Zombie-Geschichte, in welcher Dylan Dog gleich zu Beginn der Serie gewisse, wenn auch noch rätselhafte Einblicke in seine schaurige Herkunft erhält.
Souverän und geschmackssicher, erinnert Stanos Zeichenduktus an denjenigen des österreichischen Malers Egon Schiele, dessen Kunst zwischen Jugendstil und Expressionismus angesiedelt ist. Das leicht Dekadente an Stanos Stil passt gut zur morbiden Doppelbödigkeit der Dylan-Dog-Plots. Allerdings gehört Stano, der bis heute stets die farbigen Titel gestaltet, nicht zu den regelmäßigen Zeichnern der Serie, sondern wird meist dann eingesetzt, wenn es sich beim Szenario um Autobiografisches aus dem Leben von Dylan Dog handelt. Die heutigen Dylan-Dog-Zeichner decken stilistisch ein breites Spektrum des modernen Schwarzweiss-Comic ab. Dieses reicht vom sauberen Ligne-Claire-Duktus eines Ugolino Cossu bis zur virtuosen Expressivität eines Corrado Roi, des wohl Meisterhaftesten unter den Zeichnern, der mühelos mit vergleichbaren Vertretern des «Kunst-Comics» mithalten kann.