Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#William Eggleston
  7/10
kunst
William Eggleston

Eggleston stammt aus gutem Hause und er ist ein Dandy geblieben, der stolz von sich sagt, er habe nie ein Paar Jeans besessen. Die erste Kamera wurde ihm im Alter von zehn Jahren geschenkt. Da er als Asthmatiker meist im Haus bleiben musste, beschränkte sich die Auswahl der möglichen Inhalte für seine Fotos auf die Gegenstände im Haus und auf seinen Hund. Unbefriedigt mit dem Ergebnis, verabschiedete er sich relativ rasch wieder von der Fotografie.

Erst als ihm 1959 zwei Klassiker der modernen Fotografie in die Hände fielen, wurde er endgültig seiner Berufung bewusst: Henri Cartier-Bressons «The Decisive Moment» (1952) und Walker Evans «American Photograph» (1938). Das Konzept Cartier-Bressons, der möglichst perfekten Bildkomposition alles unterzuordnen, und damit im Prinzip die alles entscheidende, inhaltlich alles offenbarende Sekunde festzuhalten, hat Eggleston übernommen. In der Ausstellung lässt sich der Weg von dieser Einsicht hin zu einem ganz persönlichen Stil verfolgen.






William Eggleston, «Morton, Mississippi», c. 1969-70, from William Eggleston's Guide, 1976. Dye transfer print, 34 x 22 cm. Niedersächsische Sparkassenstiftung, Hannover. © Eggleston Artistic Trust. Courtesy Cheim & Read Gallery.