Javier Bardem (Juan Antonio), Penélope
Cruz (Maria Elena) / © Frenetic Films

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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#«Vicky Cristina Barcelona» von Woody Allen
  4/5
film
«Vicky Cristina Barcelona» von Woody Allen

Schauspieler macht ihm keiner etwas vor. Javier Bardem spielt Juan Antonio mit derselben Konsequenz wie er in «No Country For Old Men» Leichen produzierte. Die junge Britin Rebecca Hall vermittelt als Vicky gekonnt die richtige Mischung zwischen Neugier und Ernsthaftigkeit und Scarlett Johansson, die mit ihren 23 Jahren vor allem Sinnlichkeit ausstrahlt, findet in Cristina ihren exakten fiktiven Gegenpart. Hinzu kommt eine herausragende Penélope Cruz als Maria Elena, eine Frau wie ein Gewitter, die zwischen Sanftmut, rasender Eifersucht, Tobsuchtsanfällen und stoischer Ruhe nie ein Gleichgewicht findet.

«Wir sind füreinander bestimmt. Und doch sind wir nicht füreinander gemacht. Das ist unser Dilemma», sagt Juan Antonio über seine Beziehung zu Maria Elena. Er, der Künstler ist auf Spannungen angewiesen, um kreativ zu sein. Doch darf diese Spannung im Wahnsinn enden? Und wie sehr sollten dabei die Leben zweier ahnungsloser Spanien- Reisender in Mitleidenschaft gezogen werden? Wie offen soll man für das Leben bleiben, wenn man nicht weiss, ob die eigene Existenz darüber in Gefahr gerät? Cristina hat noch keine, für sie ist das Leben ein Spiel. Vickys Vorstellung vom Leben geht indes einher mit fundamentalen Entscheidungen. Und Juan Antonio experimentiert herum, um das alte Leben wieder herzurichten. Er, der seine Liebe durch den Wahnsinn grenzenloser Liebe verloren hat.

Was für ein tiefgründiger Film! Und dennoch voller Witz und getragen von einer fast berauschenden Leichtigkeit. Nicht auszumalen, was Woody Allen in