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das kulturelle überformat
Nr. 19 / 10. November 2008
#Sadie Jones
  7/8
literatur
Sadie Jones

meine Mutter war eine Schauspielerin, bis ich ungefähr sechs war. Ich wuchs also in einem sehr liberalen, kunstsinnigen, mit dem Filmgeschäft verbundenen London, umgeben von Schreibern und Schauspielern auf, zuerst in Chelsea, dann in World’s End, dann in Putney, als es noch nicht so teuer war wie heute. Wir kannten keine Banker oder Anwälte, sondern lauter Leute, die immer hoffen mussten, dass alles gut gehen wird, und damit leben mussten, wenn es nicht so war. Ich bin das Auf und Ab gewohnt.

In einigen Rezensionen von «The Outcast» wurden Vergleiche mit Ian McEwan angestellt.

Ich schluckte fast meine Zunge, als ich das las. Beschweren kann man sich darüber natürlich nicht, aber all die Verweise auf den angeblichen Einfluss von «Atonement» ärgerten mich schon, weil ich das noch nicht einmal gelesen hatte, als «The Outcast» schon fertig war. Sehen Sie den Zusammenhang zwischen den zwei Büchern?

Ich kann mir schon vorstellen, wie man auf die Idee kommen würde. Da kommen Schwestern vor...


Und der Wald...

Und es gibt eine Schuldfrage.

Allerdings. Aber liesse sich das nicht über die


Foto: © Charles Hopkinson


Hälfte aller Geschichten der Welt sagen? Der Vergleich ist zwar schmeichelhaft, aber wenn ich wirklich von Ian McEwan beeinflusst wäre, wäre ich wohl eine viel bessere Schreiberin.

Immerhin findet sich im Gegensatz zu McEwans letzten paar Werken in Ihrem Buch keine Passage, in der seitenlang die Früchte der Recherche seziert werden. Das ist ein durchaus positiver Unterschied.