Er muss aber für sich und seine Arbeit ein Bild dieses Unsichtbaren herstellen, um den Vorfall, den Schmerz, die Emotion zu erfassen und weitergeben zu können. Jede Kunstform befasst sich mit dem Unsichtbaren. Die Werbebranche befasst sich mit dem Sichtbaren. Der Künstler ist der moralischen Wirklichkeit verpflichtet.

Ihre Werke werden auch nicht vervielfältigt.

Die serielle Verbreitung ist ein Ausdruck unseres medialen Fortschrittes. Sie unterwandert einen wichtigen Aspekt: die persönliche Beziehung des Betrachters mit dem echten Kunstwerk, dem Unikat. Wenn Sie in einem Museum Werke von Tizian oder Rembrandt betrachten, dann wissen Sie: das ist das vom Künstler geschaffene Werk, es ist einzigartig. Natürlich gibt es künstlerische Tendenzen, die das Serielle zum Inhalt erheben. Für mich persönlich ist jede Vervielfältigung eine Schändung des Kunstwerkes. Die Einzigartigkeit ist mir sehr wichtig. Die Reproduktion von Kunstwerken hat dazu geführt, dass die Beziehung zwischen dem Betrachter und dem Werk verlorengegangen ist. Betrachten Sie hier in diesem Buch das Bild, das da drüben an der Wand hängt. Im Buch ist es nichts weiter als eine informative Illustration. Es hat nicht die gleiche Grösse, es hat nicht dieselbe Oberflächenbeschaffenheit. Es ist hat keine physische Kraft wie das Original.

Michele Alassio, «The President's speech»
(Sacks series), 2002