Ums Rauchen geht es denn in Sedaris’ Buch auch. Im längsten Text ganz am Schluss schildert der Autor sein Kampf mit der Nikotinsucht, die er in einem dreimonatigen Aufenthalt in Tokio versucht durch genügend exotische Ablenkung zu bekämpfen. Und in diesem Text, der im Mittelteil tagebuchartig aus dem Japaner Alltag berichtet, wird auch der Unterschied zur heutigen Blogosphäre deutlich. Eine kurze Anekdote hier, eine Einsicht da – manchmal nur in ein paar Sätzen hingeworfen. Und eben doch ganz Literatur. Man spürt den Abschnitten ihre Vollendung an. Hier überprüft noch einer einmal Stil und Aussage, hier geschieht noch Reflektion, ohne dass dies allerdings die Unmittelbarkeit beeinträchtigen würde.
Sedaris wurde in seinen Dreissigern als Talent entdeckt und relativ rasch vom US-öffentlichen Radio NPR beauftragt, Geschichten zu schreiben. Deshalb ist er sich das Vorlesen seiner Werke seit Beginn seiner Karriere gewohnt. Der Humor in seinen Texten führte allerdings auf seinen oft wochenlangen Lesetouren zu einer Nachfrage an Gags, die sich Schlag auf Schlag folgen sollten. Dabei musste oft sein Talent als scharf beobachtender Chronist seines eigenen Lebens und des amerikanischen Alltags zugunsten von Pointen zurückstehen. Seine Bücher «Naked», «Fuselfieber» oder «Ich ein Tag sprechen hübsch» wurden gerade ihrer Witzigkeit wegen auch in deutscher Sprache zu grossen Erfolgen.
Dass nun ausgerechnet der überzeugte Raucher Sedaris seinen Zigaretten Lebewohl sagen will, hängt mit einem neuen Lebensabschnitt zusammen, der diese 22 Geschichten (16 davon wurden bereits in