Hannes Binder, Zeichnung aus
«Glausers Fieber», enthalten im
Sammelwerk «Nüüd appartigs...»
© Limmatverlag, Zürich
Den Schabkartonbildern haftet stets etwas Verhaltenes oder gar Düsteres an, was dem Zeichner gelegentlich vorgeworfen wird. Binder verteidigt sich philosophierend: «Der Schabkarton ist für mich sowohl ein Fluch als auch ein Segen. Der Fluch ist, dass man sich dabei festlegt. Der Schabkarton bietet die Möglichkeit, Zwielichtiges, Eigenartiges und Unheimliches effektvoll darstellen zu können, was vor allem für Krimis ideal ist. Und ideal war die Technik natürlich auch für ein Thema wie ‹Die Schwarzen Brüder›. Doch wo Schatten ist, ist auch stets Licht, und das Licht strahlt auf dem Schabkarton viel heller, als bei anderen Techniken. Der Segen dabei ist im Übrigen, dass dieses Stilmittel besonders auffällt und Unverwechselbarkeit ist das Alpha und Omega auf dem Markt.»
Die Schabkartontechnik wurde zu Binders Markenzeichen und sie hat sich über die Jahre hinweg bewährt, auch in jenen Jahren, als plötzlich vorwiegend leichtfüssige Illustrationen gefragt waren. Binder: «Vielleicht hat meine Vorliebe dafür auch damit zu tun, dass ich beim Zeichnen einen gewissen Widerstand liebe. Und die Schabkartontechnik entspricht offenbar meinem Temperament. Schwarz auf weiss fliesst mir einfach leicht aus der Hand. Schabkarton zahlte sich aber auch für mich aus, er brachte meine Arbeiten von Hamburg bis nach Süditalien.»
Trotzdem zeichnete und konzipierte Binder den ersten Krimi «Der Chinese», den er von Glauser 1985 in einen Comic umzusetzen begann, in Schwarz auf Weiss. Grund dafür war, dass die Aufgabe, einen hundertvierzigseitigen Band in akribischer