Eröffnung des Solomon R. Guggenheim
Museum, New York, am 21. Oktober 1959
Foto: Robert E. Mates / © The Solomon R.
Guggenheim Foundation, New York
Doch wie hat Wright einmal gesagt? «The architect must be a prophet…a prophet in the true sense of the term…if he can’t see at least ten years ahead don’t call him an architect.» Und in der Tat, heute gilt das Guggenheim Museum als Musterbeispiel eines Ausstellungsraumes. Die sich mit einem Steigungsgrad von drei Prozent nach oben windende Galerie, erlaubt nicht nur ein völlig stressfreies und chronologisches Begehen der Ausstellung, sondern wirkt in seiner philosophischen Grundstruktur auch als Verständnishilfe. Wright wollte den offenen Raum im Innern als Zeit-Raum-Kontinuum verstanden wissen, als ein Gang vom Wasser (im Erdgeschoss) gen Himmel (hinauf zum kathedralischen Dachfenster). Der Besucher sieht an jeder Stelle den gesamten Raum, wo er war und wo er hingehen wird. Die Summe bleibt beim detaillierten Gang stets präsent und erhebt so die Kunst in der Tat zu etwas Sakralem.
Die Bauarbeiten dauerten vom August 1956 bis Oktober 1959. 1990 bis 1992 wurde das Museum restauriert und ergänzt (siehe oben). Frank Lloyd Wright erlebte allerdings die Einweihung am 21. Oktober nicht mehr. Er starb am 9. April desselben Jahres. Heute präsentiert sich das Guggenheim als hätte es keine fünf Jahrzehnte hinter sich. Und gilt damit als ein Musterbeispiel von Wrights Vision einer zeitlosen Architektur.
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