So wurde er nach einem Treffen mit FBI-Chef J. Edgar Hoover beauftragt, ein Dokument mit Empfehlungen für die Schaffung einer zentralen Spionage-Organisation zu verfassen.
Nach dem Krieg landete Fleming wieder bei den Medien. Er war «Foreign News Manager» bei einem Verlag, der unter anderem die Sunday Times herausgab, und als solcher für die Kommunikation mit einem Stab von achtzig Auslandkorrespondenten zuständig. Gleichzeitig kaufte er sich an der Nordküste von Jamaika ein Ferienhaus (sein Nachbar: Noël Coward) und gab ihm in nostalgischer Anlehnung ans Codewort für eine vergangene Kriegsaktion den Namen «Goldeneye».
Im Februar 1952 setzte er sich hier an einen fächerförmigen Ecktisch und schrieb den ersten Satz vom Roman, über den er seinem Nachbar schon so lang die Ohren vollgeschwatzt hatte: «The scent and smoke and sweat of a casino are nauseating at three in the morning.» Zwei Monate brauchte er, um «Casino Royale» fertigzustellen – wie auch die elf weiteren Bond-Romane, die noch aus seiner Feder fliessen sollten: zwei Monate dauerten seine jährlichen Ferien. Godfrey Smith, damals Jung-Journalist bei der Sunday Times, erinnert sich gut an Fleming: «Wir bewunderten die herrenhafte Art, wie er ungefähr zur Lunchzeit am Freitag in seinem Ford Thunderbird davonröhrte, um vor dem Abendessen noch seine neun Golflöcher durchzuspielen, während wir wussten, dass wir noch bis in die frühen Morgenstunden des Sonntages Frontdienst leisten würden», schrieb Smith unlängst in der Sunday Times.