Eine Vielfalt von Gegenständen, Briefen, Möbeln, Kleider und Fotos aus dem Nachlass von Fleming zeigt eine Welt auf, wie sie den wenigsten von uns je bekannt gewesen sein dürfte: eine hochprivilegierte Abenteurerwelt, die punkto Freiheiten und Attitüden dem Wilden Westen wohl näher stand als der heutigen EU-Realität. Andere Räume gewähren einen Einblick in die Arbeit der Geheimdienste während des Zweiten Weltkrieges und lassen andeuten, wie viel sich seither verändert hat – und wie wenig: man erinnere sich an den kürzlichen, mysteriösen Tod des Exil-Russen Litwinenko in London...
Wie die Ausstellung selber, beschränkt sich das begleitende Buch auf das süffige Wiedererzählen der Fleming-Biographie und allerhand Versuche, diverse Bond-Figuren mit Real-Life-Vorbildern in Zusammenhang zu bringen. Das ist zwar unterhaltsam, aber nicht besonders nahrhaft. Zumal am anderen Ende der Eingangshalle im Imperial War Museum gerade eine weitere, neue Ausstellung eröffnet worden ist, welche die Geschichte der schwarzen Einwanderer aus der Karibik nach Grossbritannien zeigt – insbesondere ihre Rolle im britischen Imperium während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Kontrast könnte grösser nicht sein.
Die Ausstellung:
«For Your Eyes Only – Ian Fleming and James Bond». Imperial War Museum London. Bis 1. März 2009
Museums-Website »
Zur Ausstellung ist ein Buch erschienen:
Ben Macintyre. For Your Eyes Only – Ian Fleming and James Bond. Verlag Bloomsbury. £ 20.