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das kulturelle überformat
Nr. 16 / 3. Juli 2008
#Andreas Neumeister
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literatur
Andreas Neumeister

Auf Umwegen in die Städte gezogen. Auf dem Umweg über die Dörfer in die Vorstädte gezogen. Auf dem Umweg über die Vorstädte eines Tages richtig in die Stadt hineingezogen. Auf dem Umweg über die Städte in die Vorstädte hinausgezogen. Vorstädte zu Teilen der Städte selbst erklärt. Aus der Traufe immer wieder in den Regen gestiegen und zurück.
Andreas Neumeister, aus «Könnte Köln sein»
Alles ist möglich. «Könnte Köln sein». In der Architektur spiegelt sich nicht nur Eigenart, sondern auch die Gleichförmigkeit des Urbanen. «Könnte Köln sein», nennt Andreas Neumeister sein neues Buch – im Untertitel: «Städte. Baustellen. Roman». Köln als Symbol städtischer Grauzonen. Die Metropole am Rhein als Sinnbild einer Stadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus der fast vollständigen Zerstörung «wiedergeboren» wurde und heute zum tristen Mahnmal von Fortschrittsglauben, Hochkonjunktur und Nachkriegszeit geworden ist.

Die Gleichförmigkeit unserer Lebensräume ist der Anfangspunkt von Neumeisters Reise durch die Städte dieser Welt. Am Ende und durch den neugierigen Blick des kritischen Betrachters sollen die Eigenheiten letztlich überwiegen. Das ist kein Ding der Unmöglichkeit, aber in Zeiten von «H&M», «MacDonald’s» oder «Starbucks» auch kein leichtes Unterfangen. Man erinnert sich an eine Geschichte des deutschen Kabarettisten Dieter Nuhr: da folgt Nuhr