Man nennt ihn in Frankreich auch den kleinen, oder den französischen Tarantino. Aber eigentlich ist das wohl eher eine marketingstrategische Geschichte, denn Samuel Benchetrit kommt in seinem neuen Werk «J'ai toujours rêvé d'être un gangster» ganz ohne Leichen aus. Und dies in einem Film, der ausschliesslich von Gangstern handelt. Oder vielleicht besser: solche, die es gerne wären.
Benchetrit hat hier zu seinen formalen und inhaltlichen Stärken gefunden, die er – wie er heute sagt – beim Vorgänger «Janis et John» (2003) nicht umsetzen konnte. Damals ging es wohl hauptsächlich darum, die ehemalige Lebensgefährtin Marie Trintignant, mit der er einen gemeinsamen Sohn hat, sowie Jugendidol Christopher Lambert in Szene zu setzen. Der 35-jährige Benchetrit, der auch fürs Theater inszeniert und mit «Les Chroniques de l’Asphalte» einen auf sechs Bände angelegten autobiographisch gefärbten Romanzyklus in Arbeit hat (zwei Bände sind bereits erschienen), scheint für «J'ai toujours rêvé d'être un gangster» die Einfachheit und die Klarheit der Dinge für sich wiederentdeckt zu haben.
Der Anfang des Films, der vier einzelne Geschichten in sich vereint, macht dem Titel bereits alle Ehre: der Mann, der da auf dem Parkplatz einer Raststätte mit dem Strumpf bereits auf dem Kopf aus seinem Mini steigt, läuft vorerst einmal blind ins nächstgelegene Strassenschild. Die Waffe hat er auch vergessen. Die liegt im Mini. Mit den Schlüsseln versteht sich. Gangster sehen anders aus. Benchetrit verbeugt sich in diesem ganz in Schwarz-Weiss gehaltenen und mit