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das kulturelle überformat
Nr. 16 / 3. Juli 2008
#Michel Rabagliati und Cyril Pedrosa
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comic
Michel Rabagliati und Cyril Pedrosa

Rabagliatis Comics mit dem Protagonisten Paul sind weitgehend autobiographisch. Paul hat zum Beispiel starke Augenbrauen und blondes Schnittlauchhaar wie sein Schöpfer, und seine Erlebnisse – hier eben die Erfahrungen, welche er während eines Ferienjobs macht – sind so glaubhaft geschildert, dass sie wohl nur das Leben schreiben konnte. Eigentlich ein Nichtsnutz, fliegt Paul schnell einmal aus einer Druckerei wieder raus, wo er in den Ferien etwas Geld verdienen wollte. Rausgeflogen ist er zuvor schon aus einer Art ausserschulischem, aber von der Schule geförderten Kunst-Projekt, da seine Noten absolut ungenügend waren. Ein Ferienvakuum droht. Soll man etwa zuhause bleiben, bei den zwar liberalen, aber langweiligen Eltern und dem neurotischen und «kanadisch» verrückten Hund, überdies permanent überwacht von der ebenso verrückten italienischen Hausmeisterin? Ein Horror.

Da klingelt im richtigen Moment das Telefon. Ein Bekannter von Paul ist dran. Es geht darum, in einem Abenteuer-Feriencamp für benachteiligte Kinder einen Betreuer, der sich abgesetzt hat, zu ersetzen. Ergo der Vorschlag an Paul: «Da haben wir uns gefragt, wer hat Zeit und ist verrückt genug, einzuspringen.» Paul überlegt nicht lange, denn für Verrücktheiten ist er ja zuständig und immer zu haben...

In einem Team von jungen Spät-Hippies, ehemaligen Pfadfindern und evangelikalen Youngstern erleidet nun Paul viel stressigen Spass im Wald und beim Klettern an der Felswand. Waschbären halten während seiner Abwesenheit ein Nickerchen auf seinem Schlafsack.