Sam Rockwell (Sam Bell)

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das kulturelle überformat
Nr. 32 / 10. August 2010
#«Moon» von Duncan Jones
  3/4
film
«Moon» von Duncan Jones

Jahren nicht mehr gesprochen – direkte Kommunikation ist unmöglich – die Tochter hat er noch nie gesehen. Doch kurz vor Ablauf seines Mandats erleidet Bell draussen in der Mine einen Unfall. Und danach ist nichts mehr so, wie es einmal war…

Vielleicht ist es kein Zufall, dass Duncan Jones sich für seinen Erstling das Genre Science-Fiction ausgesucht hat. Immerhin ist er der Sohn von David Bowie, der sich einst als Ziggy Stardust ein ausserirdisches Alter Ego gönnte und als geheimnisvoller Fremder in Nicolas Roegs «The Man Who Fell To Earth» (1976) die Erde besuchte. Jones scheint aber auch von Stanley Kubricks «2001: A Space Odyssey» (1968) und Andrei Tarkovskys «Solaris» (1972) beeinflusst worden zu sein. Beides futuristische Werke, die den Weltraum auch als Ausgangspunkt für eine philosophische Betrachtungsweise wählten. Als ein Ort zwischen unendlicher Freiheit und Klaustrophobie, zwischen göttlicher Erhöhung und auswegsloser Einsamkeit.

«Moon» ist näher an den gedanklichen Konzepten von Philip K. Dick, JG Ballard und Ray Bradbury denn an «Star Wars». Hier führt nur einer Krieg. Und zwar im wörtlichen Sinne mit sich selbst, erscheint doch nach dem Unfall ein zweiter Sam Bell auf der Bildfläche und die Einsamkeit wird zur scheinbar schizophrenen Zweisamkeit. Die innere Gefühlswelt des Sam Bell trifft auf die technologischen und medizinischen Möglichkeiten einer nahen Zukunft, in der «Dolly» ohne weiteres im Chor zu plärren imstande ist.

Die Kunst aber liegt nicht in der Erkenntnis solcher Errungenschaften, sondern im philosophischen