Endlich herrscht wieder majestätische Ruhe im All. Dies ist einer der Gedanken, die unweigerlich bei der Betrachtung von «Moon» auftauchen. Nachdem Hollywood martialische Schlachten in den unendlichen Weiten veranstaltet hat und Ausserirdische zum x-ten Male New York dem Erdboden gleichmachten, kommt nun mit dem 38jährigen Duncan Jones einer und stellt die Magie des Alls wieder her.
Eigentlich ist der Trick ganz einfach: man entvölkert die Galaxie und schon ist alles wieder vorhanden, um dem All seine Identität zurückzugeben. Die Leere, die wir nachts am Sternenhimmel ebenso ausmachen wie die Sehnsucht nach der Unendlichkeit. Etwas, das uns Menschen als existenzieller Traum erscheint – einsam von oben die Erde zu betrachten – wird allerdings für den Helden von «Moon» zum paranoiden Alltag. Nachdem die Menschheit Bodenschätze auf der Mondoberfläche entdeckte, die auf einen Schlag sämtliche Energieprobleme auf der Erde lösten, existiert auf der Rückseite des Erdtrabanten eine automatisierte Mine, zu deren Kontrolle es eines einzigen Menschen bedarf. Sam Bell heisst der Mann, der sich für drei lange Jahre dort oben aufhält. Wir lernen ihn kurz vor Ablauf dieser Zeit kennen, als einen entfremdeten Kauz, der sich in der sterilen Umgebung der Mondstation seine eigene Welt geschaffen hat. Alte TV-Serien als Konserve, Videobotschaften seiner Ehefrau und seiner kleinen Tochter sowie der zum Ritual verkommene Dialog mit dem Roboter Gerty, vermögen ihn in der Realität zu halten, obwohl er bisweilen auch halluziniert. Mit der Frau hat er seit drei