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das kulturelle überformat
Nr. 25 / 22. Juni 2009
#Interview mit Mark Oliver Everett, Eels
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musik
Interview mit Mark Oliver Everett, Eels

Wenn er seinen Kopf senkt, um mit hochgezogenen Brauen über seine Brille hinweg zu schauen, will heissen: wann immer er die verbalen Früchte eines gelungenen Gedankens erntet, verdeckt sein buschiger, länglicher Bart die Knopfleiste seines dunkelblauen Lacoste-Hemds. Der raukehlige Gründer, Frontmann, Songschreiber und Kopf der derzeit aus ihm selbst, Bassist Koool G Murder und Schlagzeuger Knuckles bestehenden Eels, sitzt auf dem Sofa seiner Londoner Suite und macht trotz des erheblichen Jetlags nach seiner Anreise von der amerikanischen Westküste einen sehr aufgeräumten Eindruck. Vielleicht weil er nach vier Jahren, in denen er zum Teil als Autor einer hochgelobten Autobiographie («Things The Grandchildren Should Know»), als tourender Entertainer, dann wieder als Hauptdarsteller einer BBC-Dokumentation über sein eigenes Leben im Schatten seines dominanten Physikervaters auftrat, endlich wieder seiner angestammten Tätigkeit nachgehen kann: «Hombre Lobo», das soeben erschienene, siebte Album der Eels ist – und darin liegt in diesem Fall die erfrischende Abwechslung – ein stinknormales Album mit einem Dutzend, mehr oder weniger live im völlig Gast-Star-freien Trio eingespielter, einfach gestrickter Liebeslieder und einem Cover, das aussieht wie eine Schachtel Cohiba-Zigarren.

Insbesondere die zarteren Stücke darauf, wie etwa «The Look You Give That Guy», «In My Dreams» oder «Ordinary Man», sind augenblicklich berührend genug, um jede journalistische Hinterfragung ihrer Notwendigkeit im Sinne des künstlerischen