«Thriller» waren die grossen Firmen darauf gekommen, dass sie noch viel mehr verdienen konnten, wenn sie effizienter ans Werk gingen. Ausserdem hatte sich aus den experimentellen Geschäftspraktiken der sechziger Jahre eine gut geölte Maschinerie entwickelt. In den mittleren 1990er Jahren hatte Blackwell das neue Klima satt, 1998 verkaufte er Island: «Der Jazz war weg», sagt er, «ich kann’s nicht anders sagen. Alles war nun haargenau strukturiert, und den Leuten war es wichtiger, wie ihre Berufsbezeichnung lautete. So etwas interessiert mich überhaupt nicht.»
50 Jahre nach der Gründung von Island Records und vor dem Ende des Gesprächs liegt die letzte Frage auf der Hand: welche Alben haben den Island-Geist am besten eingefangen? «Oh Gott», stöhnt Blackwell, der übrigens seine eigenen Platten nie gesammelt hat, weil er «kein Sammlertyp» sei: «Ich hasse diese Frage. Denn jedes Mal kommt mir eine halbe Stunde später eine Platte in den Sinn, die ich auch noch hätte nennen müssen und ich schäme mich, dass sie mir nicht eingefallen ist. Versuchen wir es trotzdem. Die erste Platte, die mir einfällt: «Tea for the Tillerman» von Cat Stevens...dann «Exodus» von Bob Marley und natürlich auch «Catch a Fire», denn das war tatsächlich ein Anfang...«Joshua Tree» von U2, «Broken English» von Marianne Faithful…«Five Leaves Left» von Nick Drake…«Solid Air» von John Martyn…und King Sunny Ades «Juju Music»…
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