Sienna Miller (Katya), Steve Buscemi
(Pierre Peders)

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das kulturelle überformat
Nr. 15 / 5. Juni 2008
#«Interview» von Steve Buscemi
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film
«Interview» von Steve Buscemi

Auf der einen Seite gibt es die Journalisten, die sich für etwas Besseres halten. Der Umgang mit Celebrities ist unter ihrer Würde. Sie sind zu Besserem berufen. Auf der anderen Seite sind eben diese Celebrities, denen die Pressemeute ein Gräuel ist, obwohl sie hauptsächlich wegen ihnen und nicht ihrer Leistung wegen im Rampenlicht stehen.

Pierre Peders (Steve Buscemi) zählt sich nicht zu dieser Pressemeute. Eigentlich, so findet er, gehöre er nach Washington. Dorthin, wo politische Analyse gefordert ist. Oder zurück an die Kriegsschauplätze, so wie einst, als er noch aus Sarajevo berichtete. Doch er muss eben diese Katya (Sienna Miller) interviewen, was ihm ein Gräuel ist. Ein Starlet aus einer billigen Fernsehsoap. Er tue dies, so behauptet er, um seinem Chef einen Gefallen zu tun. Und so treffen sich die beiden in einem New Yorker Restaurant, in der er genauso herablassend behandelt wird wie sie eine Sonderbehandlung erfährt. Ihn macht dies sauer, während sie erbost ist ob der Tatsache, dass dieser griesgrämige launische Reporter sich in keiner Weise nur annähernd mit ihrer filmischen Arbeit im Vorfeld auseinandergesetzt hat.

So gehen die beiden voneinander. Er steigt ins Taxi, sie überquert die Strasse. Der Taxifahrer erkennt sie und fährt prompt in einen parkierten Laster. Um die Platzwunde an Pierres Kopf zu behandeln, nimmt ihn Katya mit in ihr Loft. Damit beginnt ein abendfüllender Dialog zwischen den beiden.

Das ist der Anfang von «Interview» – inszeniert von Steve Buscemi, nach der filmischen Vorlage von Theo