Tim Roth (George), Devon Gearhart
(Georgie),
Naomi Watts (Ann), Brady
Corbet (Peter) und
Michael Pitt (Paul)
© Filmcoopi

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das kulturelle überformat
Nr. 15 / 5. Juni 2008
#«Funny Games US» von Michael Haneke
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film
«Funny Games US» von Michael Haneke

Er wollte 1997 mit seinem Film «Funny Games» auf das abgestumpfte Verhältnis zur Gewalt hinweisen. Die Kritik sollte vor allem Richtung Amerika wirken, denn von Hollywood haben wir gelernt, Gewalt als Unterhaltung im Kino und Fernsehen zu geniessen. Doch europäische Filme werden in den USA nur von einer kleinen Schicht gesehen, dies vor allem und ausschliesslich in New York und Los Angeles, wo es genügend Studiokinos gibt, die sich dem internationalen Filmgeschehen widmen.

Also hat sich Michael Haneke elf Jahre nach der deutschen Version von «Funny Games» gedacht, er inszeniere den Film noch einmal, in den USA und mit Hollywoodstars besetzt. «Funny Games US» ist denn auch Szene für Szene, Schnitt für Schnitt derselbe Film geworden. Es gibt zwar unzählige Remakes in der Filmgeschichte, doch dass derselbe Regisseur seinen Film gleich zweimal dreht, ist doch aussergewöhnlich. Alfred Hitchcock hat das einmal gemacht, mit «The Man Who Knew Too Much», aber doch immerhin nur die Geschichte behalten und ansonsten eine andere Variante der Inszenierung gewählt.

Anstelle von Susanne Lothar und Ulrich Mühe, wie im Original, fahren nun Naomi Watts (als Ann) und Tim Roth (als George) gemeinsam mit ihren kleinen Sohn ins Landhaus ausserhalb der Stadt. Dort angekommen, wird das gut situierte Paar, das sich beim Autofahren an Opernaufnahmen erfreut, von zwei jungen Nachbarn aufgesucht, die sich ein paar Eier borgen wollen. Sobald die beiden Männer, die sich Peter und Paul nennen (gespielt von Michael Pitt und